Klein, kleiner, am kleinsten? Erkenntnisse von fünf Einzelhändlern, die mit städtischen Filialen experimentieren

Die Mieten in den Innenstädten stehen unter Druck. Einzelhändler, die die Corona-Pandemie erfolgreich überstanden haben, nutzen diese Gelegenheit, um ihr Filialnetz weiter zu optimieren. Sie experimentieren oft mit kleineren, angepassten Ladenformaten in oder am Rande der Innenstadt. Was wollen sie damit erreichen? Und wie experimentiert man geschickt mit einem kleineren Format? Das haben wir für Sie herausgefunden.

Was können wir von Einzelhändlern lernen, die bereits mit kleineren Ladenkonzepten experimentieren? Die wichtigsten Beispiele haben wir für Sie aufgelistet:


IKEA: von gelb-blauen Einkaufshallen zu Einrichtungsgeschäften in der Stadt

Der schwedische Einrichtungsriese IKEA hat seine Strategie 2019 geändert. Es wird nicht mehr alles auf eine Karte gesetzt: nicht nur große gelb-blaue Einkaufshallen am Rande der Stadt. Im Gegenteil: Das Unternehmen wird höchstwahrscheinlich keine neuen großen Filialen in den Benelux-Ländern eröffnen. Die Zahl der Besucher dieser Giganten steigt nämlich nicht mehr, während der Online-Verkauf von Einrichtungsartikeln durch die Decke geht.

In den kommenden Jahren will IKEA „mehrere Dutzend“ städtische Filialen im Herzen der Metropolen eröffnen.



JYSK: von klein zu noch kleiner

JYSK hatte bereits ein kompaktes Filialformat. Ein noch kleineres Filialkonzept kommt nun hinzu: SC3 Compact. Laut JYSK ist es die ideale Lösung für kleinere Filialen, die nicht die Möglichkeit haben zu expandieren, sich aber in einer idealen Lage befinden.

Mit weniger, aber höheren Regalen ist Platz für viel mehr Produkte. In den nächsten Jahren sollen rund 400 JYSK-Filialen mit diesem neuen Konzept umgestaltet werden.



„Mit nur 10 % der normalen Verkaufsfläche können städtische Filialen immer noch zwei Drittel des Sortiments anbieten.“



Coolblue: Filialen in „belebten Einkaufsstraßen“

Unternehmen wie Coolblue und Amazon haben in den letzten Jahren über ihre Online-Shops eine gigantische Menge an wertvollen Kundeninformationen gesammelt. Dadurch wissen sie genau, wie das Orientierungs- und Kaufverhalten ihrer (potenziellen) Kunden ist. Das verschafft ihnen große Wettbewerbsvorteile, unter anderem bei der Optimierung der Standortwahl und der Sortimentsplanung.



Nach der erfolgreichen Eröffnung der ersten physischen Coolblue-Filialen in den Niederlanden und Belgien, kommt Coolblue nun mit einer kleineren Filialvariante, die auf die belebte Einkaufsstraße abzielt. Das Angebot umfasst hier nicht Hunderte von Kühlschränken und Waschmaschinen, sondern vor allem Haushalts- und Bürokleingeräte wie Handys, Headsets und Laptops.


Baumärkte: kompakte Standorte für kleine Projekte

Vor etwa 7 Jahren entstanden die ersten kompakten Baumärkte. Die Filialen sind für kleinere Einkäufe gedacht, bieten aber auch den gewohnten Service und die Möglichkeit, Interneteinkäufe abzuholen. Es ist auch eine Reaktion auf die Konkurrenz von kleinen Heimwerkerläden in der Innenstadt, aber auch von anderen Geschäften, zum Beispiel den eher haushaltsnahen Geschäften, die ebenfalls Baumarktprodukte anbieten.

Das Angebot ist auf die kleinere Fläche abgestimmt. Ein großer Baumarkt hat zum Beispiel 20.000 Produkte, während ein kleiner Heimwerkerladen in einer Stadt ein Sortiment von bis zu 4.000 Produkten führt.



Supermärkte: Geschwindigkeit und Komfort an erster Stelle

Mit SPAR als Vorreiter waren die Supermärkte die ersten, die mit kleineren Filialkonzepten experimentierten.

Der sich verändernde Verbraucher prägt die Entwicklung: Die Anzahl der Essenszeitpunkte (und damit Kaufzeitpunkte) nimmt zu. Der Verbraucher ist sich zunehmend der Bedeutung von gesunden und frischen Lebensmitteln bewusst und verlangt nach Komfort und Schnelligkeit: Self-Scan, Fertiggerichte, Kochboxen, Pick-up-Points.

Neben den „Supermärkten um die Ecke“ gibt es auch immer mehr „Shop-in-Shop“-Supermärkte, zum Beispiel in Tankstellen, Universitäten, Ferienparks, Hotels und Büros.



Ist ein kleineres Konzept für Ihr Unternehmen geeignet?

Woher wissen Sie, ob ein kleineres Konzept auch für Einzelhandels- oder Dienstleistungsunternehmen funktionieren wird? Ein neues Konzept direkt vom Reißbrett aus in großem Maßstab auszurollen, ist keine gute Idee.

Nachdem Sie Ihr optimales Filialnetz entwickelt haben, können Sie mit einem neuen Format an einem optimalen neuen Standort (Hotspot) experimentieren. Ist der Standort erfolgreich? Expandieren Sie dann Schritt für Schritt. Zuverlässige, aktuelle Daten helfen Ihnen, das (veränderte) Kundenverhalten zu verstehen. So bauen Sie Ihr zukunftssicheres Einzelhandelsnetz begleitet und datengetrieben auf!

RetailSonar unterstützt mehr als 100 Einzelhändler in fünf verschiedenen Ländern bei der Entwicklung ihrer optimalen Standortstrategie. Hierzu nutzen wir unter anderem eine einzigartige Cloud-Plattform und clever eingesetzte künstliche Intelligenz.


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